Dancing with Tears in my Eyes – es scheint fast, als hätten die vier Musiker diesen Titel von ULTRAVOX zu ihrem Leitsatz auserkoren. Denn so kommt ihr Indie-Pop daher: kühl und emotional, leichtfüßig und tiefgründig zugleich,– voller Kontraste, eben so, wie Tanzen mit Tränen in den Augen. Im Zentrum des Geschehens steht Anna Roskinski; auf den ersten Blick eine zerbrechlich wirkende Frau, die auf der Bühne jedoch mit solcher Überzeugungskraft und Entschlossenheit singt, dass sie jeden Zuhörer in ihren Bann zieht.
Dass die Musik für alle vier bisher vor allem eine leidenschaftliche Beschäftigung neben dem eigentlichen Joballtag ist, tut der Qualität ihres Debütalbums „Love and Truth and Death and Dancing“ keinen Abbruch. Im Gegenteil. Vielleicht ist gerade dadurch der Mut zum Widersprüchlichen, Unvorhersehbaren entstanden, was allen Songs etwas herrlich Ungezwungenes verleiht.
THE ROSKINSKI QUARTETT ist eine Band, die auf subtiler Ebene funktioniert, aber plakativ verstanden wird. Sie spielen mit Klischees, umschmeicheln uns, um uns in der nächsten Sekunde sanft vor den Kopf zu stoßen. Um selbst ein Klischee zu benutzen: Größte Ernsthaftigkeit und Hingabe paart sich mit einem selbstironisch gefärbtem Lächeln.
Begonnen hat alles 2007 in Braunschweig, als sich Anna Roskinski, André Tietje, Jan Frederik Vogt und Philipp Schwartz eines Abends auf einer Party trafen und Anna ihre Songs in bester Singer/ Songwritermanier spielte. Für die drei zuvor schon bei der Indieband GODOT spielenden Jungs, war sofort klar, dass diese wunderschönen, melancholischen Songs etwas Außergewöhnliches sind, und dass man sie noch in ganz anderer musikalischer Art und Weise umsetzen kann. Tags darauf traf man sich im Proberaum von Godot und brauchte nicht lange, um vollauf begeistert zu sein. Die Idee emotional schwerbeladene, melancholische Songs und instrumental gedachte Elektronik zu paaren, funktionierte einwandfrei. Seitdem haben THE ROSKINSKI QUARTETT ca. 60 Shows gespielt und unentwegt an neuen Songs gearbeitet. Durch eine Einladung von Peter Schmidt (u.a. BLUMFELD, BEATSTEAKS), kam die Band in die Berliner Ballsaal Studios, wo das Album von dem Quartett gemeinsam mit Simon Beizai produziert wurde.
Der Puls der Großstadt ist die Inspiration für ihre Musik, die Beziehungen der Menschen in all ihren Facetten ihr Treibstoff. Eine Frauenstimme wie eine Insel in den grauen Tönen der Stadt.
Die Bandmitglieder
Was allen Vieren wohl am meisten im Leben fehlt, ist Schlaf. Neben Studium, Job und eben der Musik ist jeder mit seinen Interessen, die sich fast ausschließlich um die Kunst drehen, noch mehr als beschäftigt. Ruhe finden die Musiker höchstens beim gemeinsamen Abendessen in den Probepausen am Wochenende.
Anna Roskinski, Namensgeberin, Songwriterin, Fahrradfahrerin, Sängerin und Gitarristin. Ist neben dem Psychologiestudium noch begeisterte Tänzerin an der Ballettschule am Theater. Lebt in Hamburg.
Jan Frederik Vogt, Trommler und Tonmann. Fährt entweder in Zügen und schraubt dabei an Audiospuren rum, angelt Töne und programmiert Webseiten oder sitzt in der Bauhaus Universität in Weimar und macht Hörspiele. Lebt in Weimar.
André Tietje, Bassspieler und Poet. Fährt und macht Autos, fliegt aber auch manchmal. Mag Diaprojektoren, leere Räume und Dynacords. Lebt in Braunschweig.
Philipp Schwartz, Gitarrist und Synthesizerspieler, halbselbständig mit dem Management, halb Managementstudent und halbwegs unrasiert. Designt gerne Sachen und Dinge, wenn er nicht Strategien entwickelt. Lebt in Hamburg.