Haschisch, Osama, Obama, Geschlechtsteil… Es gibt viele Wege, eine Bandinfo zu beginnen. Und nach diesem unumgehbaren Übel? Der Name der Band. Nehmen wir an, dieser sei Misses Next Match. Die Namen der Bandmitglieder bitte gleich dazu! In etwa: Der Herr an der Beatmaschine und stellvertretender Gitarren-Akrobat schimpft sich „Donna the Wetta“, der Meister der Drumsticks wird „Rob the Botta“ gerufen, der Besitzer des eindringlichen und so schön gefassten Wortes hört auf „Enter the Tainment“. Am 22.05. erscheint ihr Debut „Ob Festzelt oder Großraumdisco“. Gratulation! Den ersten Teil haben wir erfolgreich hinter uns gebracht. Jetzt die Musikrichtung umschreiben – da gibt es diverse Möglichkeiten. Zum einen: Schreiben, was man so ganz ganz persönlich findet – Aber selbstredend immer in „man“- Form, damit es so klingt, als würden es alle anderen ganz ganz objektiv auch so finden. Sowas wie: Selten haben Texte so berührt, ohne belehrend zu klingen. Selten hatte man den Eindruck, eine deutsche Band zu hören, die so erfrischend wenig deutsch, britisch, elektro oder indie klingen will. Misses Next Match klingen einfach nur eins: glaubwürdig. Hmm, der eigentliche Problembereich „Musikrichtung“ wurde damit wohl nur vage umschifft. Ein paar Vergleiche stünden dem Ganzen nur zu gut zu Gesicht. Und da kommt die zweite Möglichkeit mit helfender Hand daher: Sagen, was andere Leute sagen. Auf der Straße hört man Menschen tuscheln, die Musik von Misses Next Match sei irgendwo zwischen Abwärts, Trio und Mediengruppe Telekommander einzuordnen – oder: Die Songs sind geprägt von frischen treibenden Bassläufen die in Präsenz und Harmonie zum Teil an the Cure erinnern. Um sich Glaubwürdigkeit zu verschaffen, gleich noch ein alles belegendes Pressezitat hinterher:”Der Sound aus reichlich Elektrozeugs, Gitarre und was man sonst noch so verwenden kann, ist eigenartig, eigenständig und noch dazu bestens tanzgeeignet. In Minimalbesetzung erobern sich die drei Hamburger Musiker ihre eigene Stilnische, die sie mit Hundegebell, deutschen Texten und zappelnden Beats aggressiv verteidigen.” (Rockcity Hamburg) Was jetzt noch fehlt? Indie-Credentials! Mit wem hat die Band schon gespielt, wer sind die promi-gsten der berühmtesten Freunde, Supporter und Fans? Das erste Konzert mit Knarf Rellöm. Das Feedback war sensationell und schnell folgen Auftritte mit befreundeten Bands wie Der Tante Renate, Urlaub in Polen, Schneller Autos Organisation, und Touren mit Bratze und Bobby Baby. Dabei entstand rege Kollaborationen. So erscheint auf “Ob Zeltfest oder Raumgroßdisco“ ein Stück von den „Umherschweifende Produzenten“, ein Gemeinschaftsprojekt von Misses Next Match, Knarf Rellöm und DJ Patex, die den Titel der „Talking Heads – Psycho Killer“ in ein neues Soundgewand stecken.
Fertig – danke fürs zuhören!